Die Lymphdrainage – medizinische Massage gegen schmerzhafte Schwellungen

Das Lymphsystem spielt eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Krankheitserregern. Über weitverzweigte Gefäße und Kapillaren ermöglicht es die Weiterleitung von Nährstoffen und den Abtransport von Bakterien und Fremdkörpern. Beeinträchtigungen dieses Systems schädigen nicht nur die Immunabwehr. Sie führen auch zu schmerzhaften Schwellungen (Lymphödemen). Eine bewährte Behandlungsmethode ist die Lymphdrainage.

Was ist eine Lymphdrainage?

Bei der Lymphdrainage handelt es sich um eine medizinische Form der Massage, die der Entstauung des Lymphsystems und der Rückbildung schmerzhafter Schwellungen dient. Um ihre Funktionsweise besser zu verstehen, ist ein kleiner Exkurs in die Funktionsweise des Lymphsystems nötig.

Das lymphatische System besteht aus lymphatischen Organen und Lymphgefäßen. Diese ziehen sich durch den gesamten Körper, treffen bei den Lymphknoten aufeinander und münden in der Nähe des Herzens in das venöse Blutsystem. Pro Tag transportieren sie etwa 2 bis 3 Liter Lymphe. So nennt man die mit Proteinen, Nährstoffen und anderen großen Molekülen angereicherte Gewebsflüssigkeit, die die verschiedenen Körperareale versorgt.

Die Lymphe leitet auch Abfallprodukte des Stoffwechsels, Krankheitserreger, Fremdkörper und die für die Bekämpfung von Krankheitserregern wichtigen Lymphozyten zu den Lymphknoten, wo die gefährlichen Bestandteile herausgefiltert werden. Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Immunabwehr.

Einsatzgebiete der Lymphdrainage

Wenn das Lymphsystem die Flüssigkeit nicht mehr richtig weiterleitet, verbleiben Rückstände davon im Gewebezwischenraum. Dort stauen sie sich mit der Zeit und führen zu Schwellungen (Lymphödemen). Gründe dafür können Rechtsherzinsuffizienzen, Nierenschäden, aber auch fehlgebildete Gefäße sein. Betroffen sind vor allem Gliedmaßen, doch auch im Gesicht können sich Lymphödeme ausbilden.

  • Typische Einsatzgebiete der Lymphdrainage:
  • Chronisch-venöse Insuffizienz
  • Postoperative Schwellungen
  • CRPS
  • Chronische Polyarthritis
  • Karpaltunnelsyndrom
  • Nicht anzuraten ist eine Lymphdrainage in folgenden Fällen:
  • Bösartige Tumoren
  • Herzrhythmusstörungen
  • Tiefe Thrombosen
  • Akute Entzündungen
  • Sehr niedriger Blutdruck
  • Fieber
  • Schwangerschaft

Hinweis: Viele Menschen halten eine Lymphdrainage für eine herkömmliche Massage. Verspannungen lassen sich damit aber nicht lösen. Hier entscheidet man sich beispielsweise eher für eine Thai-Massage in Berlin.

So funktioniert eine Lymphdrainage

Bei einer Lymphdrainage handelt es sich um eine Stimulation der Lymphgefäße. Diese soll einen verstärkten Abtransport der Lymphflüssigkeit gewährleisten und Schmerzen lindern.

Dazu verwendet der Physiotherapeut verschiedene rhythmische kreisförmige Pump-, Schröpf- und Drehbewegungen. Da die oberflächlichen Lymphbahnen direkt unter der Haut verlaufen, müssen sie mit wenig Druck ausgeführt werden. Andernfalls könnten die empfindlichen Gefäße abgedrückt werden.

Unabhängig davon, wo sich das Ödem gebildet hat, beginnt der behandelnde Mediziner an Hals und Schlüsselbein. Hier befinden sich viele Lymphknoten und hier mündet das Lymphgefäß- in das Blutsystem. Von da aus geht es über den Rumpf zu den betroffenen Extremitäten. Es folgen die geschwollenen Extremitäten und der Rückweg zum Halsbereich. Eine Drainage erfolgt üblicherweise 1 – 2 Mal täglich.

Nach der Behandlung werden die behandelten Körperstellen eingewickelt. Durch die dabei entstehende Kompression soll verhindert werden, dass sich das Ödem nach Beendigung der manuellen Therapie wieder ausbildet und dass es zu einem Rückfluss der Lymphe kommt. Um optimale Ergebnisse zu gewährleisten, erfolgt teilweise auch noch ergänzende Krankengymnastik.

Weiterführende Information zur Behandlung von Lymphödemen finden Sie in den Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften.

Tipps für die Zeit nach der Behandlung

Um eine optimale Heilung sicherzustellen, sollten Sie nach der Lymphdrainage einige Dinge beachten. Hier ein kurzer Überblick über die wichtigsten Verhaltensrichtlinien. 

Kleidung:

Nach der Behandlung sollte man keine enge einschnürende Kleidung tragen. Die könnte den Lymphabfluss erschweren. Das gilt auch für Schmuck, Uhren und Schuhe.

Hautpflege:

Beim Vorliegen von Lymphödemen besteht eine erhöhte Infektionsgefahr. Pflegen Sie Ihre Haut deshalb am besten mit einer pH-neutralen Creme. Seien Sie besonders vorsichtig bei der Nagelpflege. Selbst kleine Einschnitte können zu Infektionen führen.

Alltag

Legen Sie Ihre Füße regelmäßig hoch, um einen besseren Abfluss der Lymphflüssigkeit zu gewährleisten.

www.wissen-gesundheit.de

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