Studie belegt: Mit automatisierter Analyse noch schneller und sicherer

In Deutschland erleiden jährlich über 260.000 Menschen einen Schlaganfall; etwa ein Viertel der Patienten ist im Anschluss auf ständige Hilfe angewiesen. Nach einem Vorfall und der Erstversorgung geht es in den Schlaganfallspezialstationen – den Stroke Units – der Krankenhäuser insbesondere darum, die Ursache abzuklären, um eine zielgerichtete Therapie einzuleiten und damit das Risiko weiterer Schlaganfälle mit ihren meist noch gravierenderen Folgen zu minimieren.

Der Name kommt nicht von ungefähr: Der Schlaganfall überfällt die Betroffenen meist ohne jegliche Ankündigung – wie der buchstäbliche „Schlag aus heiterem Himmel“. Dabei sind Risiken wie Übergewicht, Rauchen und Bluthochdruck bekannt und man kann diese durch eine bewusste Lebensführung reduzieren. Ein anderer bedeutender Risikofaktor ist das plötzlich auftretende Vorhofflimmern (VHF), eine bislang schwer diagnostizierbare, weil in vielen Fällen nur kurzzeitig und dabei oft symptomlos verlaufende Herzrhythmusstörung. In Deutschland sind davon rund eine Million Menschen betroffen.

Entscheidend ist die akute Erstversorgung im Krankenhaus bzw. der spezialisierten Stroke Unit, denn ein Schlaganfall bringt das Absterben und den Verlust von Nervenzellen mit sich. Hirnsubstanz kann lediglich innerhalb der ersten drei bis maximal sechs Stunden gerettet werden, zugleich hängt davon der Grad der Behinderung ab. Auf die Akutversorgung folgt die schnelle und sichere Abklärung der Ursache, um umgehend eine zielgerichtete Therapie einzuleiten – schließlich ist die Gefahr eines neuerlichen Vorfalls beträchtlich.

Für die Diagnose wie die Therapie verfügen die Schlaganfall-Spezialstationen in Deutschland über alle apparativen Voraussetzungen etwa zur 24-Stunden-Überwachung der lebensnotwendigen Funktionen und erfahrene Teams an Fachärzten. Involviert sind jeweils Neurologen, Kardiologen und Radiologen, gegebenenfalls unterstützt von Neuro- und Gefäßchirurgen. Durch eine Abdeckung mit über 300 Stroke Units in Deutschland besteht schon jetzt eine sehr gute Erstversorgung, die Patienten befinden sich fachlich und technologisch in guten Händen.

Daneben wird aber weiterhin an neuen Technologien gearbeitet, um in der Diagnose noch schneller, sicherer und ressourcenschonender zu werden sowie möglichst früh wirksame Therapien einzuleiten und so Folgevorfälle vermeiden zu können. Bereits in knapp der Hälfte aller Stroke Units in Deutschland kommt beispielsweise mit dem Schlaganfall-Risiko-Analyse-Verfahren SRAclinic von apoplex medical technologies GmbH, Pirmasens, ein sekundärpräventives Verfahren zur Ursachenaufdeckung erlittener Schlaganfälle zum Einsatz. Der Algorithmus-basierten Analyse der EKG-Daten liegt ein mathematisches Verfahren zugrunde, das Veränderungen der Herzratendynamik interpretiert, die mit dem Einsetzen von Vorhofflimmern einhergehen. SRAclinic wird über das obligatorische Monitoring der Patienten gespeist: Die aufgezeichneten EKG-Daten und der Analysereport werden via Internet pseudonymisiert und vollständig automatisiert zwischen Stroke Unit und dem SRA-Auswertungsserver transportiert. Die Ergebnisse liegen binnen weniger Minuten zur fachlichen Befundung vor.

„Mehrere Studien, darunter eine ganz aktuell im internationalen Fachmagazin ‚Stroke‘ veröffentlichte Multi-Center-Studie, zeigen, dass auftretendes VHF über SRAclinic schneller und häufiger festgestellt wird als auf dem herkömmlichen Weg“, erläutert Albert Hirtz, Geschäftsführer von apoplex medical technologies. „Im klinischen Alltag ergibt sich dadurch eine deutliche Workflow-Verbesserung, denn der Aufwand des Neurologen bzw. Kardiologen beschränkt sich bei SRAclinic auf die Überprüfung potenziell VHF-positiver 5-Minuten-Abschnitte im Analyse-Report. Die schnellere Detektion ermöglicht es so, eine Behandlung früher einzuleiten und die Liegezeiten für den Patienten zu reduzieren, sofern nicht andere medizinische Gründe einen längeren Aufenthalt erfordern.“

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