Gesundheitsreport: Deutsche Kinder werden immer träger

Das Robert Koch-Institut hat im März dieses Jahres eine bundesweit einmalige Studie mit Daten zur Gesundheit und zum Gesundheitsverhalten von Heranwachsenden veröffentlicht. Wie gesund sind in Deutschland lebende Kinder? Auf den ersten Blick scheint alles in Ordnung: 96 Prozent der befragten Eltern geben an, der Gesundheitszustand ihrer Kinder sei gut bis sehr gut. Doch die Studie zeigt auch, wie eng Armut und schlechte Gesundheit miteinander verbunden sind. Denn im Vergleich weisen sozial benachteiligte Kinder im Durchschnitt einen deutlich schlechteren Gesundheitszustand als Gleichaltrige mit besser verdienenden Eltern auf. Zudem ist Übergewicht insbesondere bei Kindern weit verbreitet.

Kinder werden mit dem Alter noch übergewichtiger

Deutsche Kinder werden immer dicker. Bereits im Kindergarten sind 10 Prozent der Heranwachsenden zu dick. Bei den Teenagern ist der Anteil noch größer - ganze 17 Prozent der Jugendlichen sind übergewichtig - acht Prozent sogar fettleibig. Diese Zahlen sind alarmierend. Denn viele übergewichtige Kinder und Jugendliche kommen aus den erlernten Ernährungsmustern nicht mehr heraus und bleiben auch im Erwachsenenalter übergewichtig. Die Weichen für langfristige Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Beschwerden werden dadurch schon sehr früh gestellt. Frühzeitige Vorbeugung ist demnach unabdingbar. Neben einer ausgewogenen Ernährung spielt hierbei ausreichend Bewegung auch eine äußerst wichtige Rolle.

Kinder brauchen täglich 60 Minuten Bewegung

Die Weltgesundheitsorganisation rät: Heranwachsende sollten täglich mindestens 60 Minuten aktiv sein. Sei es, indem sie auf dem Schulhof rennen und toben, mit dem Fahrrad zur Schule fahren oder in der Freizeit einer Sportart nachgehen. Doch zwischen 3 und 17 Jahren schaffen das nur 22 Prozent der Mädchen und 29 Prozent der Jungen. Im Teenageralter ist der Bewegungsdrang meist bereits deutlich schwächer als in der Kindheit. Von den 14 bis 17-Jährigen Mädchen bewegen sich nur 8 Prozent eine Stunde am Tag und immerhin 16 Prozent der Jungen. Eltern sollten Kinder im Alltag zu mehr Bewegung motivieren. Vater und Mutter wirken hier als Vorbild. Wenn die Eltern für kleinere Wege das Auto stehenlassen und stattdessen zum Fahrrad greifen oder die Strecke zu Fuß zurücklegen, wird dies auch für die Kinder ganz selbstverständlich. Sind die Kinder noch klein, ist es außerdem wichtig, regelmäßig spazieren zu gehen. Das kann man mit kleinen Aufgaben verbinden - im Herbst beispielsweise Kastanien und Blätter sammeln und im Sommer das nächste Freibad besuchen. Werden die Kinder älter, wollen sie oft nicht mehr so viel mit der Familie unternehmen - schon gar nicht wandern oder spazieren gehen. Dann hilft es, herauszufinden, welchen Sport die Kinder am liebsten treiben, und sie dann dazu ermutigen, einem Sportverein beizutreten.

Vorsorgeuntersuchungen nicht vergessen

Eltern sollten mit ihren Kindern regelmäßig den Arzt aufsuchen, um Vorsorgeuntersuchungen vornehmen zu lassen. Von der Geburt bis zum fünften Lebensjahr finden die einzelnen Untersuchungen in recht kurzen Abständen statt - aus diesem Grund ist es ratsam, sobald wie möglich einen geeigneten Kinderarzt zu finden. Wer noch keinen Kinderarzt in der Nähe gefunden hat, kann zum Beispiel einfach einen Termin bei einem Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin in Berlin per Mausklick vereinbaren. Das funktioniert natürlich auch in anderen Großstädten Deutschlands. Bei den Kindervorsorgeuntersuchungen wird der allgemeine Gesundheitszustand und die altersgemäße Entwicklung des Kindes untersucht. Dadurch wird sichergestellt, dass körperliche Leiden und Erkrankungen möglichst schnell erkannt und so früh wie möglich therapiert werden können. Seit September 2016 wird gemäß den neuen Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses die Beratung zum Thema Impfen und Prävention von Übergewicht stärker in den Fokus gerückt. Auch die Beurteilung der emotionalen und sozialen Entwicklung des Kindes spielt nun eine wichtigere Rolle in den Vorsorgeuntersuchungen als in der Vergangenheit, damit auch psychische Probleme rechtzeitig erkannt und behandelt werden können.

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