Zahnerkrankungen entgegenwirken - Prävention und Behandlung sollten Hand in Hand gehen

Zahnerkrankungen wie Karies und Parodontose sind mehr als ärgerlich - immerhin lassen sie sich heute bestens vorbeugen. Gerade bei Karies gilt dies, denn bei Jugendlichen können die Zähne frühzeitig versiegelt werden und die Kassen übernehmen diese Kosten. Auch im Erwachsenenalter ist das möglich, doch müssen Erwachsene hier teilweise - je nach Zusatzversicherung - selbst Kosten tragen. Und Parodontose? Auch sie lässt sich vorbeugen und sollte keinesfalls unbehandelt bleiben. Denn was vielen Menschen nicht bewusst ist: Zahnerkrankungen, gerade entzündliche Parodontose, können sich auf den ganzen Körper auswirken. Die korrekte Vorsorge ist daher wichtig. Aus welchen Mitteln sie besteht, zeigt dieser Beitrag.

Prävention - was ist wichtig?

Die Prävention, also die Vorsorge, besteht aus zwei Bereichen: dem privaten und dem medizinischen Anteil. So wie es nicht ausreicht, zu denken, dass das Zähneputzen allein sämtliche Erkrankungen verhindert, genügt es nicht zu glauben, außer den Kontrollterminen wäre nichts nötig. Dennoch ist die Eigenvorsorge und somit die tägliche Mundhygiene der Grundstein für gesunde Zähne:

- Putzen - mindestens zwei Mal täglich müssen die Zähne geputzt werden. Noch besser wäre eine Reinigung nach jeder Mahlzeit, doch ist das für die meisten Personen kaum möglich. Mit dem Putzen ist das aber nicht so einfach, denn die meisten Erwachsenen putzen schlichtweg falsch. Sie üben zu viel Druck aus und verletzen somit das Zahnfleisch. Eine Alternative können elektrische Zahnbürsten sein, die einen Warnton ausgeben, wenn der Druck zu groß wird.

- Zwischenräume - wer nicht eben eine Ultraschallzahnbürste benutzt, der muss die Zahnzwischenräume extra reinigen. Hier hilft Zahnseide weiter.

- Zahnbürste - Fakt ist: Viele Nutzer von Handzahnbrüsten nutzen viel zu große Bürstenköpfe. Diese eignen sich zwar wunderbar für die vorderen Zähne, doch im hinteren Bereich kommt die Bürste nicht in alle Ecken. Nutzer sollten daher auf kleine Köpfe umsteigen. Benutzer elektrischer Zahnbürsten haben das Größenproblem nicht, da die Aufsätze fast immer klein sind.

- Austausch - die Zahnbürste oder der Bürstenkopf müssen regelmäßig gewechselt werden. Experten raten nach drei Monaten, doch ist diese Zeitspanne schwammig. Sobald sich die Bürstenborsten in andere Richtungen stellen, ausfransen oder die Zahnbürste abgenutzt aussieht, gehört sie gewechselt.

Wer sich wirklich um seine Zähne sorgt, der sollte beim nächsten Kontrolltermin eine »Putzschule« in Anspruch nehmen. Auch Erwachsene lernen hier genau, wie sie ihre Zähne korrekt putzen und können Fehler, die sie seit ihrer Kindheit machen, ausgleichen.

Regelmäßige Kontrolltermine beim Zahnarzt

Die Kontrolle beim Zahnarzt ist der zweite Grundpfeiler der Zahngesundheit. Denn trotz guter Pflege und einer eventuellen Versiegelung können sich Probleme ergeben. Wer zwei Mal im Jahr zum Zahnarzt geht, läuft kaum Gefahr, dass sich Karies oder Parodontose ausbreiten. Im Gegenteil: Löcher sind nun noch so klein, dass die Karies mehr oder weniger abgekratzt werden kann. Und Parodontose lässt sich so gut behandeln, dass sie nicht zu einer großflächigen Entzündung wird. Aber Kontrolltermine haben noch weitere Pluspunkte:

- Knirschen - gerade Erwachsene knirschen gerne mit den Zähnen oder beißen die Zähne im Schlaf fest aufeinander. Durch diese sich verschiebende Belastung reißt der Zahnschmelz, zudem kommt es zu massiven Verspannungen im Kieferbereich. Findet ein Zahnarzt während der Kontrolle Anhaltspunkte fürs Knirschen, kann er gleich eine entsprechende Schiene verschreiben. Vom Knirschen wissen viele Menschen nämlich überhaupt nichts.

- Zahnreinigung - in den Zusatzversicherungen ist die professionelle Zahnreinigung einmal jährlich enthalten und auch ohne diese Versicherung ist sie nicht allzu teuer. Dafür lohnt es sich, die Zähne einmal im Jahr komplett beim Zahnarzt säubern zu lassen. Da auch der dicht am Zahnfleisch liegende Bereich sowie die Zwischenräume gereinigt werden, sinkt wieder das Risiko von Entzündungen und Karies. Pluspunkt: Selbst nach einer gewöhnlichen Zahnreinigung wirken die Zähne weißer. Für Kaffee- und Teetrinker sowie Raucher ist sie also perfekt.

- Zahnstein - dieser wird bei der Kontrolle sofort mit entfernt. Da Zahnstein das Zahnfleisch reizt und zu Entzündungen führt, beugt die Entfernung Parodontose vor.

Die Kontrolle schaut sich natürlich auch die bisherigen Füllungen oder Kronen aus und ersetzt sie notfalls. Da ein guter Zahnarzt regelmäßig Röntgenbilder anfertigen lässt, wird auch erkannt, ob sich unter Kronen oder Füllungen Karies bildet.

Behandlung bei Bedarf

Bei Zähnen gilt: Umso früher erkannt, desto besser die Prognose. Kleine bis mittlere Karieslöcher können zumeist mühelos behandelt und mit einer Füllung versehen werden. Ist das Loch hingegen groß, kann schon eine Überkronung oder gar das Ziehen des Zahns notwendig werden. Ähnliche Prinzipien gelten für die Parodontose. Ist das Zahnfleisch nur leicht entzündet, lässt sich die Erkrankung gut behandeln. Hat sich das Zahnfleisch aber schon weit zurückgezogen, sind Folgeprobleme nahezu unumgänglich. Insgesamt gilt:

- Behandlungsmöglichkeiten - werden Zahnerkrankungen frühzeitig erkannt, stehen diverse Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Nicht nur verbessert sich die Prognose, die Behandlung ist für den Patienten auch angenehmer.

- Kosten - mit oder ohne Zusatzversicherung - umso weniger Aufwand der Zahnarzt hat, desto günstiger ist die Behandlung für den Patienten. Nicht zuletzt, weil eine rechtzeitige Behandlung teuren Zahnersatz verhindern kann.

- Gesundheit - gerade Zahnfleischentzündungen und Wurzelentzündungen, die heimlich vor sich hinschlummern, aber keine Schmerzen bereiten, sind problematisch. Die Bakterien greifen nicht nur den Kieferknochen an, sie können auch in die Blutbahn geraten. So manche Herzmuskelentzündung wurde von einer unentdeckten Entzündung im Mundraum verursacht. Ähnlich sieht es bei Migräne, Kiefer- oder Gelenkschmerzen aus. Nächtliches Knirschen kann diese Probleme hervorrufen. Alte Füllungen stehen im Verdacht, Immunschwächen und Allergien zu verursachen.

Grundsätzlich steht es dem Patienten offen, über die Behandlungen zu entscheiden. Wer sich beispielsweise unsicher ist, ob wirklich alle Füllungen herausmüssen, der kann ruhig einen anderen Zahnarzt um seine Meinung bitten. Übrigens ist dann Vorsicht geboten, wenn ein Zahnarzt nie irgendwas findet. Auch hier ist eine zweite Meinung geboten, denn etliche Patienten berichten, dass ein Zahnarztwechsel praktisch einen »Notstand« im Mund zutage gebracht hat.

Fazit

Kontrolltermine beim Zahnarzt und die private Mundhygiene sind eng miteinander verbunden. Dabei sollten Patienten ruhig einmal das Wagnis eingehen und sich das korrekte Zähneputzen im Erwachsenenalter in der Praxis zeigen lassen. Dümmer ist noch nie jemand aus dem Workshop herausgegangen. Aber auch die Kontrolltermine mit ihren präventiven Maßnahmen sind von großer Bedeutung. Bei ihnen können Probleme gleich im Entstehen verhindert werden. Und sollte doch eine Behandlung anstehen, ist diese meist wesentlich einfacher zu bewältigen, als wenn sich Zahn- und Munderkrankungen erst verfestigt haben.

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