Cannabis als Medizin – warum Deutschland Hanf importieren muss

Hanf ist nicht nur eine der ältesten Nutzpflanzen der Welt, er galt auch wegen seiner vielseitigen Nutzbarkeit als bedeutendes Gut im Leben der Menschen. Die Samen der Pflanze wurden gegessen und versorgten den Körper mit wichtigen Nährstoffen und aus den Hanffasern wurden Textilien erzeugt. Vor 12.000 Jahren waren Bauern stolz darauf, Hanf anzubauen. Spricht heute jemand davon, Hanf kultivieren zu wollen, so erhält die Sache einen ewig negativen Touch. Zu eng ist in unseren Gedanken Hanf mit dem Rauschmittel Marihuana verbunden. Ein positiver Aspekt ist jedoch, dass die Pflanze wieder zunehmend an Bedeutung gewinnt. Ihre wertvollen Inhaltsstoffe werden vor allem in der Medizin genutzt. 

Da jedoch in Deutschland aus diesen Gründen zu wenig davon angebaut wird, werden große Mengen an medizinischem Cannabis aus Holland und Kanada importiert. Es wäre auch für heimische Bauern ein lukratives Geschäft, medizinisches Cannabis anzubauen. Jedoch sind hier die Anforderungen und Auflagen so hoch, dass diese von Bauern kaum erfüllt werden können. Eine Voraussetzung ist, dass die Bauern Erfahrung im Anbau mit medizinischem Marihuana mitbringen müssen. Da dieser bislang jedoch verboten war beißt sich hier die Katze in den Schwanz. Ohne Erfahrung - kein Anbau. 

Der Unterschied zwischen Cannabis, Marihuana und Hanf

Cannabis ist die lateinische Bezeichnung für die Hanfpflanze. Als Cannabis werden auch jene THC haltigen Produkte bezeichnet, die aus der Hanfpflanze gewonnen werden können. Mit Marihuana bezeichnet man jedoch die getrockneten Blüten der weiblichen Hanfpflanze. Dieses Produkt ist das Marihuana, das wir im Volksmund auch als Gras bezeichnen, und welches eine berauschende Wirkung hat. 

Die Drüsenhaare dieser Pflanze sind reich an sogenannten Cannabinoiden - unter anderem THC und CBD. Alle diese Cannabinoide haben unterschiedliche Eigenschaften. Die Farbe von Marihuana rangiert zwischen grün, violett, weiß und lila. Anhand der Farbe kann sowohl die Herkunft, als auch die Qualität bestimmt werden. 

Das Cannabinoid CBD - was ist daran so bedeutend?

CBD ist ein Cannabidiol, welches mit besonders tollen Inhaltsstoffen punkten kann. Es besitzt eine große Menge an ungesättigten Omega 3 und Omega 6 Fettsäuren, Mineralstoffe und Vitamine. Das enthaltene Chlorophyll ist für die Zellatmung und die Zellerneuerung wichtig und die enthaltenen Carotinoide stärken das Immunsystem. 

Daher ist es kein Wunder, CBD als sogenanntes Super Food einzustufen. CBD kann sich ohne weiteres in die Reihe neben Chia Samen, Goji Beeren, Acai, Matcha und Moringa einreihen. Wer Wert auf eine gesunde, natürliche Ernährung legt, der kann beruhigt auf legales CBD Öl von Hanfgöttin zurückgreifen, denn es hat keinerlei berauschende Wirkung. Zusätzlich wurde CBD Öl bereits in vielen medizinischen Bereichen eingesetzt. Auch hier überzeugt das Cannabidiol Öl mit zahlreichen positiven Eigenschaften. 

CBD - Verwendung im medizinischen Bereich

Das Cannabidiol CBD verfügt auch über Inhaltsstoffe, die schmerzstillend, entzündungshemmend und krampflösend sind. Von Schlafstörungen über Migräne, Asthma bis hin zu chronischen Schmerzen, psychische Störungen, Stress und vieles mehr kann damit erfolgreich behandelt werden. Daher wurde Cannabis im März 2017 auch offiziell als Schmerzstiller zugelassen. Hier beginnt wieder das Thema, dass in Deutschland nicht genügend Cannabis angebaut werden kann und dieser somit importiert werden muss. 

Cannabis als Medizin – warum Deutschland Hanf importieren muss

Laut aktuellem Betäubungsmittelgesetz ist der Anbau von Hanf verboten. Dieses besteht seit dem Jahre 1982 und wurde in letzter Zeit für den Anbau von medizinischem Marihuana gelockert. Dennoch sind die Auflagen für Bauern enorm schwierig zu befolgen. Dies obwohl der Anbau für medizinisches Marihuana eine Lösung für viele Probleme in der Landwirtschaft sein könnte. Aus den Niederlanden werden aus diesen Gründen jährlich 1,5 Tonnen und mehr nach Deutschland geliefert. Dennoch kann der Bedarf immer noch nicht vollständig gedeckt werden. Jedes Jahr stellen mehr als 20.000 Kranke einen Antrag auf Bewilligung medizinischen Marihuanas. Rund 12.000 dieser Anträge werden als gerechtfertigt genehmigt und die Zahl ist steigend. 

Medizinisches Marihuana bietet eine gute Alternative zu bisher erfolglosen Therapien. Wird ein Antrag darauf akzeptiert, so werden die Kosten auch von der Krankenkasse übernommen. Zurück bleibt das Problem, dass Deutschland immer noch zu wenig Hanf anbauen, und medizinisches Marihuana produzieren kann. Dieses Problem kann frühestens ab dem Jahr 2020 verbessert werden. 

Medizinisches Marihuana - Gesetzes-Erleichterung ab dem Jahr 2020

Laut Ausschreibungen zum Anbau, Verarbeitung, Lagerung, Verpackung und Lieferung von medizinischem Marihuana sollen Aufträge für jährlich 2.600 kg vergeben werden. Die erste Ernte hierfür ist für das Jahr 2020 vorgesehen. Ob dieses Volumen danach ausreichen wird, gilt abzuwarten. Wichtig ist, dass aus medizinischer Sicht ein Schritt in die richtige Richtung unternommen wurde. Viele chronisch Kranke sehen dadurch einen Lichtstrahl am Ende des Tunnels. Fakt ist, dass durch die Legalisierung von medizinischem Marihuana für viele Patienten auch der Schritt aus der Illegalität ermöglicht wird.

UPDATE zum 01.04.2024
Seit dem 01.04.2024 gilt in Deutschland das neue Cannabisgesetz, sodass einige Angaben des Artikels überholt sind. So dürfen zum Beispiel Erwachsene bis zu drei Cannabispflanzen für den reinen Privatkonsum anbauen. Der Anbau der Pflanzen darf über Cannabissamen oder Hanfstecklinge erfolgen, die über das Internet erworben werden dürfen. (Bitte die genauen gesetzlichen Vorgaben beachten)

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