Prognose von Prostatakrebs – Was sagt der Gleason-Score aus?

Die Ausbreitung, Bösartigkeit und somit die Ernsthaftigkeit von Prostatakrebs kann stark variieren. Basierend darauf werden von den praktizierenden Ärzten unterschiedliche Therapiemethoden empfohlen. Während man zum Beispiel bei einem lokal begrenzten, stark bösartigen (bspw. bei einem Gleason-Score 9) Prostatakarzinom meist eine Prostatektomie (Total-OP) empfiehlt, wäre diese Behandlung bei einer Prostata mit geringer Bösartigkeit (Malignitätsgrad) in vielen Fällen eine „Übertherapie’. Damit man der Arzt dem Patienten eine passende Behandlungsmethode verordnen kann, muss er zuerst etablierte Prognosekriterien betrachten. Zu diesen zählen:

  • Der PSA-Wert (prostataspezifisches Antigen)t im Blut
  • Das Ausmaß des vom Tumor befallenen Gewebes
  • Der Gleason-Score
  • Das klinische Stadium

Wie wird ein Gleason-Score bestimmt?

Der Gleason-Score ist ein Parameter, der über die Bösartigkeit eines Prostatatumors Auskunft gibt.  Er ist ein weltweit etabliertes Gradierungssystem und einrs der entscheidendsten prätherapeutischen Prognosefaktoren von Prostatatumoren. 

Von den oben erwähnten Prognosekriterien ist die Feststellung des Gleason-Scores am aufwendigsten, jedoch absolut notwendig, da dieser in der Regel sehr aussagekräftig ist. Um diesen Wert ermitteln zu können, benötigt der Pathologe eine Gewebeprobe. Diese erhält er entweder durch eine Prostatektomie oder Biopsie. Meist jedoch durch eine Biopsie, da diese vor einer Prostatektomie durchgeführt wird. Der Pathologe untersucht das befallene Gewebe genau und beurteilt vor allem, wie sehr sich das Tumorgewebe vom Ausgangsgewebe unterscheidet und wie stark die morphologische Mutation ist. Ist diese groß, dann deutet dies auf eine stark bösartige Krebserkrankung hin.

Ein Gleason-Score zwischen 6 und 10 ist Krebs

Ein Gleason-Score kann zwischen 2 und 10 liegen. Ein Tumor wird als bösartig anerkannt, wenn sich der Gleason-Score zwischen 6 und 10 befindet. Krebserkrankte Männer mit einem Gleason-Score von 6 und 7 haben meist eine größere Auswahl an Therapiemethoden. Aufgrund des geringeren Risikos kommt eventuell eine organerhaltende Prostatatherapie infrage, sofern auch andere Kriterien erfüllt sind.

Gleason-Score 6

Die meisten Prostatakarzinome werden mit Gleason-Score 6 bewertet. 50% der prostataerkrankten Männer haben diesen Score. Dieser fällt gerade noch unter die Kategorie niedriges Risiko und wird in der Regel durch folgende Eigenschaften bestimmt:

  • Infiltriert nur selten den Rand der Prostata
  • Der PSA-Wert erhöht sich eher langsam
  • Befällt i. d. R. nur selten benachbarte Organe
  • Bildet i. d. R. selten Fernmetastasen
  • Verursacht meist kaum Symptome, die für den Mann spürbar wären
  • Wächst eher langsam

Gleason-Score 7

Bei 25 % der erkrankten Patienten wird ein Gleason-Score von 7 mit mittlerem Risiko ermittelt. Ein Gleason-Score 7 wird weiter unterteilt. In 7a (3+4) und 7b(4+3). Bei einem Score von 7a gibt es mehrere 3-er Anteile als 4-er Anteile. Der Tumor tendiert also eher zu einem Gleason-Score 6. Und ist damit weniger bösartig als ein Gleason-Score 7b. Bei einem Score von 7b überwiegen die 4-er Anteile. Der Tumor tendiert daher eher zu einem Score von 8.

Gleason-Score 8, 9 und 10

Krebserkrankungen mit einem Gleason-Score von 8,9 oder 10 werden als hohes Risiko klassifiziert. Ca. 25 % der Krebspatienten sind davon betroffen. Krebserkrankung mit diesen drei Scores können folgende Merkmale aufweisen:

  • Verursachen meist schon früh Metastasen in Knochen oder Lymphknoten
  • Befinden sie sich in einem fortgeschrittenen Stadium, dann verursachen sie spürbare Symptome
  • Der PSA-Wert steigt rasant stets an
  • Benachbarte Organe (Harnblase, Samenblase oder Dickdarm) werden infiltriert
  • Nerven- und Gefäßbündel, der Prostatarand oder das periphere Fettgewebe können ebenfalls infiltriert werden.
  • Schnelles Wachstum und Ausbreitung.

Da diese  bösartigen Tumore eine hohe Lebensgefahr darstellen, wird in der Regel eine Total-Operation durchgeführt. Abhängig von vielen Faktoren könnte man sich ggf. auch für eine Strahlen-, Chemo- oder Hormontherapie entscheiden..

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